Kirche Algenstedt Augmented Reality Quiz
Der ursprüngliche Feldsteinbau ist im Kern eine kleine zweiteilige spätromanische Kirche, bestehend aus einem Langhaus und eingezogenem rechteckigen Altarraum. Dendrochronologische Untersuchungen belegen, dass die Kirche zwischen 1230 und 1250 errichtet worden ist. Die Portale an Langhaus und Altarraum sowie ein vermauertes rundbogiges Fenster an der Südseite sind noch ursprünglich erhalten. Wohl noch im 14. Jahrhundert ist der Altarraum verlängert und mit einem eigentümlichen Spitzbogenfries an der Traufe versehen worden. Im 15. Jahrhundert wird der Turm errichtet mit einem Hocheinstieg an der Südseite, damit bei Gefahr die Dorfbevölkerung im profanen Obergeschoss des Turmes Zuflucht finden konnte. Über Strickleitern und Seile gelangten die Schutzsuchenden über die hochgelegene Pforte in den Turm. Vom Innenraum konnte die Pforte mit einem Sperrbalken gegen Eindringlinge verriegelt werden. War die Gefahr vorbei, seilte man sich vom Turm herab. An der Kirche in Algenstedt ist der Sperriegel aus Eichenholz noch original erhalten. Im 18. Jahrhundert sind Langhaus und Altarraum unter ein gemeinsames Dach gekommen. Der hölzerne Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1769 und trägt die Worte „Gloria in Excelsis Deo“ (Ehre sein Gott in der Höhe – die Worte, die die Engel auf den Feldern von Bethlehem den Hirten singen). Die achteckige Sandsteintaufe ist in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren.